Time i wasted on facebook
Time i wasted on facebook, meine traurige Bilanz, Sommer 2014

Facebook wurde dieses Jahr 10 Jahr alt1, seit über 5 Jahren bin ich mehr oder weniger aktiv auch dabei und laut dem Tool “Facebook Time Machine: How Much Time Have You Wasted?”2 habe ich dort, im virtuellen Leben fast 25 Tage meines reellen Lebens verprasst indem ich ausgehend von 17 Minuten Facebook-Konsum pro Tag und 1814 geposteten Dingen, die ich mit meinen 414 “Freunden” geteilt habe. Untergegangen sein und die Statistik anheben würden wohl Kommentare, Chats bzw. Nachrichten, App-Nutzungen und die wahrscheinlich nicht gerade geringe Zeit die ich, als Alles noch so neu war mit Mafia Wars3 verballert habe. Abzüglich aber wahrscheinlich marginal in Summe, die Posts, die von Twitter nach Facebook gelangten, also ein verschwindend geringer Gewinn :D.

You have wasted

Über einen Monat Selbstdarstellung, Katzen- und Kinderfotos4 5 und bereitwilliges Befütterung der der Datenkrake mit der für sie so wichtigen Informationen, um noch gezielter Product-Placements schalten zu können, Sofa-Aktionismus6 bzw. Pseudo-Weltverbesserung via Mausklick, nervige Spieleinladungen7 und wenn Facebook an seinen AGBs geschraubt hat, lächerliche Widersprüche8. Sich darüber zu ärgern9, dass man eher via Facebook als über E-Mail, SMS oder telefonisch kontaktiert wird und denken, dass es merkbar ist, dass nach und nach alle von WKW10 in mein, damals scheinbar so elitäreres Facebook abgewandert sind. All das und jeden Tag wider besseren Wissens morgens als erstes bei Facebook die Timeline auf neue durchgehen, der Kreislauf des ewigen Blödsinns.

Freunde, Menschen, verbinden

Im englischen heißt es auf der Facebook-Startseite

Connect with friends and the world around you on Facebook.

vs. in Deutsch

Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen.

Differenziert auch  Facebook zwischen Freund und Mensch, bzw. in dem Sinne zwischen Freund und Bekannter? Für mich sind Freunde, Achtung, bedeutungsschwangeres Wort nicht unbedingt bei Facebook und an den Fingern abzuzählen, wäre bestimmt nicht schlecht 414 Freunde zu haben. Ich stelle einfach mal zum Diskurs, dass es eigenartig ist, soviele “Verbindungen” zu haben, die im reellen Leben unter Umständen keine Bedeutung haben und nicht stattfinden.

Wohin nun?

Google+, ich habe schließlich einen Google-Account und habe dort ja auch schon bestehende Kreise und mal Dinge gepostet, bei Instagramm anmelden oder mal Diaspora ausprobieren? Hmm, ellohttps://ello.co/ scheint gerade viel Wind als datenschutzfreundlichere Alternative zu machen,? Nein, keine Substituierung, am ehesten lasse ich mal wieder im IRC blicken und bei den “Business Social-Networks”, wie XING und linkedin bin ich ja bereits und werde auch dort bleiben. Ich versuche einfach mal meinem Vorsatz, mehr draussen zu sein nachzukommen und das Werkzeug, mit dem ich arbeite, also den Rechner auch mal auschalten, bin ja eh genug “online”. Jetzt habe ich vielleicht etwas Zeit gewonnen um meine sozialen Kontakte außerhalb der Virtualität zu pflegen. Und ja, ich werde einiges verpassen, ganz viel, bestimmt, ich werde einfach wieder einen Feedreader aktivieren und für die eher unterhaltsamen Dinge wohl auch mal Bildschirmarbeiter besuchen, damit ich auch die lustigen Grafiken und Videos nicht verpasse.

Tschö mit ö, mit ö

Facebook, es war eine tolle Zeit, viel Zeit, viel Prokrastination, viel Livestyle, darunter auch teilweise verwendbare Informationen und viel was man Dank der immer neuen Features mit Klicks statt Verstand bereits vorfiltern konnte.

Ich wünsche meinen Facebookfreunden und mir, dass unser Leben irgendwann mal so aufregend ist, wie es dort dargestellt wird.

Und hey, im realen Leben freue ich mich sogar über “Spieleinladungen” wie z.B. zum Frisbee spielen xD